TESTUDO HERMANNI
ALLGEMEINES:
Es gibt zwei Unterarten:
Testudo h. böttgeri, Ostrasse:
verbreitet am Balkan ( ehem. Jugoslawien, Griechenland, Bulgarien, Rumänien, Albanien); wird deutlich größer als die Westrasse,
Testudo h. hermanni, Westrasse:
verbreitet in Spanien, Südfrankreich, Italien, Korsika, Sardinien, Balearen,
Die griech. Landschildkröte ist die nördlichste europäische Art, ist also bei uns relativ gut zu halten. Bei der Haltung und Ernährung muß man sich aber bewusst sein, dass die Tiere in wärmeren Ländern, mit kürzeren Wintern und kargerer Vegetation heimisch sind.
Die griech. Landschildkröten gehören laut Washingtoner Artenschutzgesetz zu den bedrohten Arten. Daher ist der Handel stark eingeschränkt und es werden Citespapiere benötigt.
HALTUNG:
Die Tiere müssen unbedingt im Garten gehalten werden, Terrarien oder die Haltung in der Wohnung oder am Balkon sind auf Dauer nicht geeignet. Die Tiere brauchen unbedingt ungefiltertes Sonnenlicht und ausreichend Bewegungsfreiheit.
Das Freigehege sollte so groß wie möglich sein, abwechslungsreich gestaltet sein mit Wiese, Erde, Schotter, Steine, Sträucher, alten Wurzelstöcken u.ä. Hügel und Böschungen sind erwünscht, das Gras sollte nicht rasenmäßig kurz gehalten werden. Das Gehege sollte eine sonnige Lage haben. Die Abgrenzung muß mindestens 20 cm in die Erde reichen und soll mindestens 50 cm hoch sein. Undurchsichtiges Material wie Holz oder Stein ist besser als Gitter.
Die Tiere sollten für Schlechtwetterperioden, bzw. die Übergangszeit ein Glashaus oder Frühbeet mit grabbaren Bodengrund und Schlafhaus zur Verfügung haben.
Wenn mehrere Tiere gehalten werden, muß der Auslauf groß genug sein, dass sich die Tiere aus dem Weg gehen können. Wenn männliche Tiere die Weibchen zu sehr bedrängen, sollte man sie vorübergehend trennen.
FÜTTERUNG:
Die griech. Landschildkröte ist zu 90 % Vegetarier. Gefüttert werden sollten ausschließlich Pflanzen, und zwar vor allem Wiesenkräuter, die frei von Pestiziden und Düngemittel sind.
Geeignet:
Löwenzahn, Klee, Wegericharten, Huflattich, Vogelmiere, Disteln, Gras, Heu,
in Maßen geeignet:
Salate, Paprika, Karotten, Melanzani, Zucchini, Weinblätter, Wirsing, Gurken, Melone,
nicht geeignet:
Tomaten, Obst, Kürbis, Bananen
Bei natürlicher Ernährung ist eine Vitamingabe nicht notwendig. Calcium kann in Form von Futterkalk, Eierschalen oder Sepiaschalen gegeben werden.
Keinesfalls darf man Katzen- oder Hundefutter, Reis, Nudeln o.ä. verfüttern.
Ein kleiner Teil der Ernährung besteht aus Schnecken, Würmern, Insekten und Aas, was die Tiere im Garten finden.
Sauberes Wasser sollte in flachen Schalen oder Becken zur Verfügung stehen.
WINTERSCHLAF:
Die Tiere halten einen Winterschlaf von 4 – 5 Monaten. Vorher sollte man die Tiere ca 2 Wochen nicht füttern, Wasser anbieten. Überwintern kann man die Tiere in einem alten Keller, der frostfrei und mäusesicher ist oder in einem Kühlschrank. Die Temperatur muß 2 – 6 ° C betragen, auf keinen Fall mehr, da die Tiere sonst aufwachen und verhungern. Am Besten überwintert man die Schildkröten in Holz- oder Plastikboxen, die mit Erde, Laub oder Rindenmulch angefüllt sind. Das Substrat soll leicht angefeuchtet werden.
Die natürliche Überwinterung im Garten ist bei uns nicht zu empfehlen, da der Winter bei uns zu lange dauert, und die Gefahr besteht, dass die Tiere von Ratten oder Mäusen angefressen werden.
FORTPFLANZUNG:
Die Tiere werden frühestens mit 8 Jahren geschlechtsreif. Weibchen erkennt man am kürzeren Schwanz. Sie legen pro Saison 2 – 3 Gelege mit 4 – 8 Eiern. Diese werden in eine Grube in der Erde gelegt und durch die Sonne ausgebrütet. Bei uns ist es dafür zu kalt und naß. Wenn man nachzüchten will, muß man die Eier künstlich bebrüten.
JUNGTIERE:
Jungtiere müssen unbedingt geschützt gehalten werden, damit sie vor Räubern (Ratten, Marder, große Vogel) sicher sind. Gehege müssen mit Drahtgitter abgedeckt werden. Gesunde Jungtiere sollen von Anfang an einen Winterschlaf halten. Der kann verkürzt sein und jährlich verlängert werden. Gefüttert werden die Jungtiere gleich wie die Erwachsenen, das Futter muß nicht zerkleinert werden. Jungtiere brauchen mehr Wasser und sind empfindlich gegen Überhitzung.
WEITERE INFORMATIONEN:
Bücher, Zeitschriften:
Fester Panzer – Weiches Herz, Thorsten Geier, Kleintierverlag[1]
Ihr Hobby, Griechische Landschildkröten, Rainer Zirngibl, bede Verlag
Schildkröten, Nöllert, Landbuchverlag
Schildkröten, H.W. Rudloff, Uraniaverlag
Landschildkröten,Ignaz Basile, Stephanie Naglschmid Verlag
Draco, Terraristik Themenheft, Nr. 2/2000 Jahrgang 1 Verlag Natur und Tier
Griechische Landschildkröten, Manfred Rogner, Natur und Tierverlag
Natürliche Haltung und Zucht d. griech. Landschildkröte, Wolfgang Wegehaupt, Eigenverlag
Ernährung von Landschildkröten, caroline Dennert, Natur und Tierverlag
Internet:
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